David Mamet ist kein gewöhnlicher Filmemacher. Er kommt vom Theater und bringt eine ganz besondere Atmosphäre in seine Filme. Der Titel „Spartan“ allein ist Stoff genug für mannigfaltige Interpretation und wird im Film kurz angesprochen, als Kilmers Figur den Spartaner-König Leonidas zitiert, ohne zu wissen, wen er zitiert. Gleichzeitig erinnert er an den Kampf bei den Thermopylen, der wie Scotts Kampf aussichtslos wirkte, am Ende jedoch trotz aller Verluste zum Sieg geriet. Mamet nimmt einen brisanten Stoff auf – er kommentiert die Korruption, die sich durch alle Gesellschaftsbereiche gezogen und selbst vor dem Präsidenten nicht halt gemacht hat. An der Oberfläche ist „Spartan“ ein spannendes Garn, das von der Befreiung einer Geisel handelt. Doch was sich dahinter verbirgt ist ungleich spannender und anregender, denn der Film gibt Anlass zum Nachdenken, zeigt die Welt in einem Zustand des moralischen Elends, in der nichts mehr überleben kann. Kilmers Agent ist nur Zeichen dieser Welt, ein Ausführender, ein Soldat, ein treuer Spartaner, der nicht denkt, sondern Befehle umsetzt. Doch ihm werden ebenso wie dem Zuschauer die Augen geöffnet. Er ist nicht länger blind, sondern sieht, dass er zum Planer, zum Macher werden muss. Der „Spartaner“ war solange innerlich tot, taub und verloren, dass der Akt, ein einziges Menschenleben zu retten, vielleicht auch die Welt rettet. Man kann viel in „Spartan“ hineinlesen und interpretieren, aber man muss es nicht, denn Mamets Film funktioniert auch, ohne sich allzu viele Gedanken zu machen. Er ist ein exzellenter Thriller mit komplexer Handlung. Und zugleich ist er mehr als das.
Grösse: 2.16GB
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